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Shogun

Wer mag sich noch erinnern an die Diskussion über die Holzschilder im Juratschätt? Wer Fidimangeneggis sucht, dem sei jetzt geholfen. Der Zustieg zum Shogun ist auch nicht schwer zu finden, trotzdem erreichen den Umlenker nur sehr wenige. Einer der kürzlich den Weg fand ist Philip. Um zu diesen Anlass zu feiern musste ein entsprechendes Holzschild hin.

Das Mammi musste natürlich auch mit 😉

Ich weiss noch wie ich Phipo als kleinen Knirps sah im B2. Unglaublich motiviert, sichtlich talentiert und eine wirklich grosse Klappe. Der Bizeps ist gewachsen aber der Rest ist gleich geblieben. Genau so ists richtig! Rock on dude.

Kleiner hätte das Schild wirklich nicht sein dürfen. Merci Beni für das Rugeli. Der nächste Begeher ist gebeten seinen eigenen Lötkolben mitzubringen. Phipo hat den Auftrag das Schild jährlich neu zu lackieren.

BJ Update

Die erste kühle Herbstbrise hat wieder einige Begehungen herangeweht welche ich versuche, wenn auch wohl sehr unvollständig, zusammenzukratzen.

Es war wieder einmal ein Rüchi-Jahr und die Klassiker wurden belagert und z.t auch geklettert. Ganz zuoberst natürlich INRI welche von Erny und Sven genossen wurde. Sven legte mit “Für starke leicht” gleich noch nach. Noch etwas boulderiger und nicht minder scharf. Nichts destotrotz kann sie nun offiziell das Prädikat “E träumli” tragen.  Viel Aufmerksamkeit bekam auch Ikone wo sich Aurel und Aeni zu einer Begehung hinreissen liessen. Josi bleibt auch witerhin dran am Projekt.

Bei den ganz starken war natürlich der Chuenis wider hoch im Kurs aber da müssen halt schon die Expats ran. Die jura-Schlümpfe scheinen zu schwach für diese Steilheit. Primär ist natürlich die zweite Begehung von Fusion durch Alex Rohr zu vermelden.  Ein wahnsinnig schwerer Boulder liess auch glatte 9er-Kletterer viele Jahre verdutzt im Seil hängen. Ravage wurde von David Firnenburg und Kevin Heiniger nur minimal abgespeckt.  Gut, das spielt nun jetzt wirklich keine Rolle mehr. Und weil der Überhang immer noch trocken ist wirft Andy Winterleitner noch Enfant de Fusion hinterher. David brauchte dann auch in Shogun L1 nur zwei Versuche und man erzählt schon von guten Versuchen im Teil 2.

Die Locals verkrochen sich an der Falken und dort herrschte in Schmumo erstaunlich viel Betrieb. Ein stark vernachlässiges Jura Schmankerl! Dynamisch, weite Züge, ein guter Mix aus Boulder und Ausdauer in bestem Fels.  Es kann fast nur an lächerlich tiefen Bewertung liegen, dass die Arme nicht mehr Aufmerksamkeit erhält. Schelki und ein mir unbekannter Schwabe verordneten die Tour nach ihrer Begehung klar im Olymp der langen Wand.

Was lief sonst noch so?  Wenn man ganz grosszügig ist zählt der Überhang von Moutier auch noch zum BJ. Dort durfte ich nach dem Ultraklassiker Drogue douce noch einen zapfigen Boulder dranhängen und mir endlich den Zugang zu den harten Drogen erkämpfen.

Und was machen die Mädels so? Die sind nach den Schootings schwer damit beschäftigt den Bildern im neuen SAC Führer nach Bergsteigerehre auch gerecht zu werden und die Touren nun auch abzuliefern. Nina klettert Ringe und Sandra Born.  Aber man sagt die Liste ist noch vieeeeel länger. Allez hopp!

Ach ja, zudem solltet Ihr euch den 3. Sept 2020 mal provisorisch frei halten.  Da passiert historisches 😉

Jura Update

apocalpistiks

Schön wenn was Sommerloch von den Juranasen gefüllt wird und ich mir keine seichten Stories ausdenken muss. Der immer wieder mal sehr griffige Sommer liess einige Begehungen wahr werden. Konkret sind dies der Aufstieg ins Paradies von Erny und dem Autor, dem Reclimb von Apocalipstics durch Jööni und dem Chambre Massendurchschtieg von Chrigu, Gangstaman Ruedi und meiner Wenigkeit. Die Bewertung ist hier wohl bei 8a/+ zu finden. Man erzählt sich sogar, dass letzthin ein berner Modi sich in Belle vie getraut habe. Bis jetzt sind ja die FFA’s im Jura seeeehr dünn gesäht. Schön wenn endlich mal eine härtere Juranuss von einer Frau geknackt würde. Oder zumindest mal das Diagonal. Kristina?

Chestel

…hier mal der Entwurf eines Topos… kann jemand mit den anderen Routen weiterhelfen? …auch die Schwierigkeiten, grad von meinen Routen, sind nur geschätzt… lang ists her… Wer was weiss, einfach kommentieren, ich pflege die Liste dann nach… Grazie!

Chestel Topo

Nr. Name Grad Eingerichtet von Notizen
1 Projekt ca. 7b+ Andi Luisier Grad am Anfang vom Riegel, Plättli
2 Make America Great Again! Projekt Max Mittmann Klebehaken, Inox
3 Action man 8a Markus “Maggä” Rieder Plättli, Künstliche Griffe. Rechtsvariante: Projekt, Max Mittmann. Linksvariante: Projekt, Maggä.
4 ? 7b Patrick Andrey Klebehaken
5 Kap Horn Projekt Max Mittmann Klebehaken, Inox. Cooler Kreuzzug am Anfang, oben nach Griffausbruch wohl schwer…
6 Pflute Route 8a Andreas Luisier Kleberinge (klein)
7 Henkel Trocken 7b+ Mike Tscharner Kleberinge (klein)
8 ? 6c+ Andreas Luisier Plättli
9 ? 7a Andreas Luisier, Mike Tscharner Kleberinge (klein)
10 Papillon Mécanique aka Fettiger Wichser 6b Beat und Matthias Christen Kleberinge (klein)
11 Long John Blues 7c Max Mittmann Klebehaken (Inox)
12 ? 6c Andreas Luisier Plättli
13 ? 6c Andreas Luisier Kleberinge (klein)
14 (links) Trusted Drill 6b-7a, lang ists her… Max Mittmann Klebehaken (Inox)
14 (rechts) Jägermeister 6b-7a, lang ists her… Max Mittmann Klebehaken (Inox)
15 Escalope sur belle salade 7a/b Max Mittmann Klebehaken, oben Kette
16 Je vous laisse le choix dans la date 7a/b Max Mittmann Klebehaken, oben Kette

Raum dem Bedeutungslosen

Es läuft zu wenig auf dieser Seite. Es darf doch nicht sein, dass ein angeblich legendäres Balmchopffest über die Bühne geht, so legendär dass man ums Geländer froh gewesen sein soll, und nichts davon ist hier zu lesen. Dieser Blog dürstet sich nach Zeilen, wie die Fisistockverschneidung nach Anerkennung (die ihr ja auch gebührt). Ich gehe mit gutem Beispiel voran. Ich schreibe etwas. Obwohl es nichts zu berichten gibt. Aber genau darin liegt die enorme Wichtigkeit dieser Seite: Raum dem Bedeutungslosen. Das ist Klettern. Die Aussensicht hat nichts gemein mit der Innensicht. In der Divergenz liegt die Magie. Je grösser die Schere, desto magischer. Der Protagonist bringt sich für einen kurzen Moment in Raum und Zeit in eine Position, in der er die eigene Bedeutungslosigkeit und die seines Tuns vergisst, aber ein Ziel kennt, als wären tausend Flammen hinter ihm her. Es herrscht glasklare Orientierung, wie man sie im anderen Leben nicht hat. Keine Möglichkeiten, keine Ausflüchte, keine Logik. Dieses spezielle Mikrouniversum umgibt den Protagonisten eng. Auch bei nächster Nähe kann es keine Schnittmenge mit anderen Universen geben, mit jenem des Sicherungspartners etwa, der auf die Idee kommt, dass er ja auch tindern und sichern kann, weil er ein Grigri hat. Nein, der Kletterer kennt nur eines: Angst und Wille. Wille die Angst zu besiegen. Ist man wieder am Boden, muss man nicht tindern beim Sichern, um den Wandel der Prioritäten zu begreifen. Man wird ihn auch erfahren, wenn man feststellt, dass Menschenkot* am Seil klebt, weil jemand an den Einstieg geschissen hat. Und man hat weder Lust die Fleecehandschuhe je zu waschen, noch das Seil. Man brüllt die neue Erkenntnis sofort zum Kollegen hoch: ACHTUNG, ES HAT SCHEISSE AM SEIL. MENSCHENSCHEISSE. Der nimmt das Seil dennoch zwischen die Zähne – denn nun ist er im Mikrouniversum mit den anderen Gesetzmässigkeiten. Man besinnt sich, dass man ein Grigri hat, man das Seil also nicht zwingend zu halten braucht. Und weil man plötzlich freie Hände hat, hat man plötzlich das Iphone in der Hand. Man könnte News lesen. Oder ein trauriges Lied auf Facebook posten. Oder Mails beantworten. Denn jetzt ist man wieder am Boden. Wo man die eigene Bedeutungslosigkeit nicht mehr akzeptiert.

Dieser Text beruht auf teilweise wahren Gegebenheiten vom Fusse der Belleviewand. Ich hatte nur eine beobachtende Rolle, wobei ich meine Beobachtungen mit Fiktion anreicherte

*Es soll an der Falkenfluh Exponenten des Klettersports geben, die das Gespräch nicht unterbrechen und sich auch nicht gross distanzieren, sondern mehr oder weniger an Ort und Stelle in die Knie gehen. Möglicherweise hängt das mit der tiefsitzenden Überzeugung zusammen, dass gute Alpinisten immer und überall abseilen können.

Tüfleten hoch im Kurs

Nun möchte ich auch mal einen selbstverherrlichenden Bericht schreiben über diese und jene, und vor allem über meine Heldentaten des vergangenen Samstags. Hart wurde trainiert, in Plastik investiert und Routen projektiert, um endlich die Züge ohne Flüche aneinander zu reihen. Dafür mit umso mehr Gebrüll. Da mein Bartwuchs sich noch in Grenzen hält, konnte ich meinerseits am besagten Tage, die wunderbar brachialen, harten und schon fast ein wenig gewalttätigen Züge des Eskimo in Oslo durchhämmern und im zweiten Versuch des Tages über den technisch anspruchsvollen, zweiten Teil zum Umlenker riegeln, was mir unermessliche Freude bereitete. Zum Nachtisch gabs dann noch ein kleines Käseplättchen auf dem Cunnilingus. BJ Lover Onsightsven konnte sich am selben Tage, nach vorangegangener Skepsis des Erfolgs, eine Begehung der Venusfalle sichern und stuft diese als hart für den Grad ein. Sämi kam ebenfalls kurz vorbei, macht ein Nickerchen und chillt sich die Sinnvolle Freizeitbeschäftigung hoch, die er wahrscheinlich leichter einschätzt als den Klassiker Bärni, der ihm schon fast einen Projektieraward eingehandelt hätte. Das waren sie, die Heldentaten. oder habe ich noch was vergessen?

Ah genau, fast hätt es mein Spatzenhirn vergessen, eine erwähnenswerte Szene gab es noch, denn nachdem Eagle Eye Säm mit souveräner Leichtigkeit die Sinnvolle Freizeitbeschäftigung mit der aufkommenden Thermik der Frühlingswärme hochsegelte, schien die Tour schon fast ein wenig zu leicht für den Grad, daher entfernte Urnerandi danach kurzerhand und fachmännisch einen unnötigen Griff aus der Tour.

 

 

 

Der Jurabuhl

Hermann Buhl, der grösste aller alpinen Helden, soll ja mit dem Velo von Innsbruck ins Bergell gefahren sein, um den Badile zu klettern und am gleichen Wochenende wieder die 160 Kilometer zurück. Bravo! Eine heldenhafte Tat von einer Dimension, in welcher wir Jurafuzzis nur träumen können und die viel zitierte Feststellung einmal mehr machen: früher waren sie eh viel stärker…

Da wir trotzdem danach streben, jedoch ansatzweise Vergleichbares nur im eigenen Mikrokosmos vollbringen können, rufen wir hiermit feierlich den JURABUHL ins Leben, der am Pfingstwochenende wie folgt über die Bühne ging: Über den Hauenstein radeln Gabor und ich nach Welschenrohr, wo die Beizen Kreuz und Frohsinn heissen, aber drinnen ist Trübsinn. Kägifrett und Zweifelchips liegen unter Hauben, damit sich die Fliegen nicht draufsetzen. Schnell einen Kafi gesoffen, dann zum Einstieg des Wändli. In der Impossible gewinnen wir zügig an Höhe, unten auf dem giftgrünen Fussballfeld ist Pausenpfiff (Welschenrohr gegen Laupersdorf, es steht 2:3, der Match ist packend, die Mannschaften souverän), wir haben das erste Drittel. Sauber rausmanteln, absteigen, frohsinnig die Geröllhalde runtersurfen und ab aufs Velo. Jetzt geht’s steil Richtung Balmberg, bald müssen wir das Velo schieben, es ist hier gleich steil wie auf unserem nächsten Streich, dem Balmflue Südgrat. Am Restaurant Balmberg lassen wir die Velos stehen, pflügen durch steile Grashänge mit gelben Blumen und ab um die Ecke, hoch zum Einstieg und ruckzuck den Grat rauf. Schnell zurück zu den Velos und smooth nach Balsthal gerollt, vorbei am Mühlenfest, an welchem wir saugerne von der Butterzüpfe gekostet hätten, aber wir habe keine Zeit! Schon taucht die abendliche Sonne den Pfeiler in Brautjungferrosa. An der Coop-Tanke kaufen wir Glacé und Bier. Wir mahnen uns mehrfach, die Stirnlampe mitzunehmen, wir sind stolz, dass wir daran denken. Wir marschieren zum Einstieg. Gabors Stirnlampe springt nicht an und ich hab meine jetzt doch vergessen beim Glacéessen. Es geht trotzdem. Dann fahren wir wieder heim, wie wir gekommen sind. Um Halbzwei morgens sind wir wieder in Basel.

Noch zu erwähnen ist, dass wir während unserem Türli viel Saumadenprominenz antrafen: am Wälschewändli kommen uns die Koryphäen Sevi Freebird und Edi the Eagle entgegen – sie räumen an diesem Tag im Vaferdeau ab, dann Messias und schliesslich Pfeiler. Am Pfeiler treffen wir dann noch die Evergreenstromer Richi und Andi! Irgendwie lustig, wenn man sich so antrifft, jeder zielstrebig unterwegs, wie Grossmamis auf Kommissionentour.

Das noch: weil wir ja neuerdings alle effizienzaffin sind, hier noch unsere Zeit: 19.5 Stunden haben wir gebraucht, was sicher noch Luft nach oben hat! Wer es unterbietet, poste es hier. Es winkt der grosse JURABUHL-Wanderpokal aus von Hand geborgenem Potosisilber, gefüllt mit Kägifrett und Feldschlösschen aus dem Frohsinn in Welschenrohr. Allez les Buhlers!

Dominik (..bei Jonas eingecheckt)

Dä Jurazappelmaster isch déjà zwäg und IG Klettern Basler Jura Generalversammlung

Ich schreib mal einen Bericht, damit nicht der Verdacht aufkommt, es handle sich hier um Sämi’s Blog… Was ist der Unterschied zwischen einem Schwimmbecken und Déjà in Soyhières? In ersteres kann man reinfallen und wird nass, in letzterem kann man rausfallen und ist bereits nass… Ich darf der Welt die frohe Botschaft verkünden, dass sich Master Egli in gewohnt effizienter Zappelschnapp-Dynamik (wahrhaft ein Meister seines Fachs…) die nach wasserdichter Recherche zweitnässeste Begehung dieses Conti-Testpieces und in der Originallinie gesichert hat… Rank 1 geht zwar immer noch an Franz K., doch wer diesen Climb in dem Zustand so nass machen kann, verdient von uns auf alle Fälle ein feuchtfröhliches “Cin Cin”…

Und eh ich’s vergess: am Montag, 16.03.2015, ist IG Klettern Basler Jura GV. Es werden die Ergebnisse der 15(!!!)-jährigen Verhandlungen mit dem Amt für Raumplanung Baselland vorgestellt. Kommet, ihr Jura-Fuzzies, und supportet die Arbeit der IG einfach durch eure Anwesenheit! Hier der Link:

Einladung

Da steht im URL der IG-Homepage zwar Mittwoch, ist aber wirklich am Montag, 16.03….

Cheerio, bis zu meinem nächsten Artikel im 2019…

Deja Korrigenda

Heute waren ich und Chris in Soyhieres und haben die nassen Felsen bestaunt. Noch viel Sonne wird nötig sein um hier Durchstiege zu ermöglichen.

Im Auto nach Soyhieres durfte ich den Text “Ueli, wo warst du?” von Dominik Osborne im Magazin geniessen. Dies hat mich aber daran erinnert, dass es bei den letzten Begehungen in Soyhieres Grund zu Diskussionen geben dürfte. Wir treiben uns im Gegensatz zu Ueli an den heimischen Felsen nur hobbymässig rum, aber auch hier schon gilt; je grösser die Leistung umso stärker auch die Ansprüche an die Transparenz und Kommunikation.

Mir wurde mitgeteilt, dass Silvio Falchi den Einstiegboulder zu Deja grossräumig über die Route Public Domain umgangen hat. Dies auch im eigentlichen Durchstieg.

Jeder darf klettern wo und wie er will, aber Deja, so wie Philip Steulet sie erstbegangen hat, gibt es eben nur in einer Version. Und die Bouldertraverse gehört da ohne Diskussion dazu.

Die News hätte als wie folgt lauten müssen: Silvio Falchi begeht eine Kombi aus Public und Deja von noch unklarem Schwierigkeitsgrad. Auch die Kombi ist eine schwierige Route, aber eben eine andere. Die Saumade soll ja für erstklassigen Journalismus stehen. Daher diese Richtigstellung.

 

P.S Dominiks Artikel findet man hier. Oder einfach google: Ueli wo warst du.

http://blog.dasmagazin.ch/wp-content/uploads/2015/03/ma1510.pdf

Alles klaro?

Die Juraschlümpfe scheinen in Form zu sein und überrollen das Land mit unbändiger Kraft. Hier ein unvollständiger Abriss der Akteure und ihrer Taten.

Dass Chris in Form ist, muss man ja niemandem mehr schritlich mitteilen. Nach ettlichen b’s kamen noch einige Plussen dazu. Unter anderem auch  seine Hassliebe, Hexenküche, bei welcher er sich mit einer Begehung verabschiedete welche man sich auf der Zunge zergehen lassen konnte.

Jööööööni liess sich in der Tarn nicht zwei mal bitten und tat was er am Besten kann. Sich lange Ausdauerhämmer hochbrüllen. Da es von diesen sehr viele gibt, verschwendete er kaum mehr als zwei Versuche. Nach etwa fünf 8ä-li und 8a-plüssli ging er dann die zweite Woche wegen einer Erschöpfungsdepression etwas langsamer an.

Sir Ernest Domi liess seinen Exploits in der Türkei weitere Taten folgen und etablierte sich solide im 8ten Grad. Weil ihm das noch nicht zu genügen scheint,  beförderte der Weisse Hai aus dem Jura noch den bernischen Surfer ins Jenseit.

Von weitem erzähle mir noch der Weihnachtsmann, dass der Falke Silvio dem Rappen die Flügel stutzte und Phil seine herzlichesten Grüsse ausrichtete.  In Soya hatte er ein Deja vu und tat das Gleiche nochmals.

Die Modetour der Saison scheint klar Slave of Brain, SOB oder SLOB genannt, zu sein. Der Wegelagerer Stöph musste aber bis jetzt den Sklavenhändlern Jonas Allezman, Simon Fresh Fritsche und Spamsam den Vortritt lassen.

Herzlicher Verwirrungen und einen guten Spätherbst wünscht Trudi Gerster.

 

Ach ja, wer unbedingt Nagellack kaufen will, sollte nun danke dem regelmässigen Besuch dieser Seite gut informiert sein. Man kann die Nützlichkeit dieser Seite nicht genug betonen.

Jura Update

Die Saumaden haben den Sommer genutzt und dem Jura einige wichtige neue Errungenschafte beschert:

Peter Görtler konnte sein altes Rüchi Projekt abriegeln. Zu Namen und Grad konnte ich bis jetzt keine Pressemeldung erhalten. Es soll sich aber um eine relativ boulderige und ein wenig schmerzhafte Kletterein handeln. Vielleicht erfahren wir von ihm noch mehr. Ist eigentlich noch was übig vom Frühjahrsansturm am INRI?

Marc Urich begeht seine Balmchopftrilogie. Muss man erwähnen, dass es sich dabei um Take its limits, Ringe der Kraft und Dirty Boulevard handelt? Respekt! Die Nomination zum Juraschlupf muss ich leider ablehnen, da unter 3 Jahren Belagerung keine solche möglich ist.

Chris befreit die Cathedrale in der gorge du court aus ihrem Projektstatus. Ein schönes Resi Testpiece in bestem Fels. Der gätzige Schlüsselzug könnte für Zwergen zu eine grösseren Hypothek werden. Mit zwei Seillängen Luft unter dem Hintern schon fast ein alpines Abendteuer!

Die Kommentarfunktion ist wieder geöffnet.  23 Bulgarische Informatiker wurden angestellt um vorzu den Spam zu löschen.

Und zu guter Letzt wollte ich noch auf die Spendenaktion aufmerksam machen welche den Übersee-Saumaden Jonas, Nina und Julian neue Ersatzteile für Ihren Dodge ermöglichen sollte. Schickt mir euer Altmetall! Die brauchen das wirklich !!!!

Tonal Direkt

Nie wieder habe ich mich so fest an einer Route gefreut wie vor mehr als 13 Jahren als ich nach der Schule am Nachmittag meine ersten 7c+ “zwischen Tonal und Nagual” geklettert bin. Ich rannte auf dem Heimweg mit meinem Velo durch den Wald, warf Steine und Hölzer herum und konnte es einfach nicht fassen…
Auch heute, als ich nach mehr als 70 Versuchen und über anderthalb Jahren die Tonal Direkt kletterte, freute ich mich, aber es war niemals die gleiche Freude wie damals. Dafür erhielt ich postwendenden am Abend beim Bierchen von Sämi the Säm – alias CEO der BJ Schlümpfe einen nicht ganz unbedeutenden Pokal, sowie eine Festschrift.

 

Liebe Festgemeinde

Viele hätten Ihn verdient. Alle wollen ihn und nur wenig haben ihn schon. Wir haben uns hier versammelt um eine herausragende Leistung zu ehren.

Aber wir sind uns bewusst, klettern können wir Jurafuzzis sowieso nicht und für eine 8b bekommt man bei uns auch noch keine Auszeichnung. Aber in etwas sind wir besonders gut und Jonas war in den letzten Jahren einer der Besten darin.

Darum halte ich es wie die Pharmalobby:

425 mal an die Tüfleten gefahren, 128 mal zu Nina gesagt “Ich chume grad…”                        37 mal Julian nicht gewickelt, 1 Route abgestromt

Ich überreiche hiermit freudig Jonas Gessler, unter dem Motto “Soft, second GO” , den Juraschlumpf langzeit projektier Award.

 

Paradis de l’ Amour

Heute hat er sich doch noch aufgelöst: Der zähe Hochnebel über dem Jura und ich konnte im schönsten Herbstlicht über den farbigen Bäumen meine letzte noch verbleibende Tour an der Belleviewand klettern. Die gut 50 Züge der Paradis-l’Amour Kombi ergeben eine wunderschöne und ausdauernde 8b+. Gestern bin ich im kühlen Nebel am letzten schweren Zug gescheitert und bin nun umso glücklicher, dass es heute vor den nasskühlen Tagen am immerhin 6ten Klettertag in Folge noch gerockt hat. Glücklich steige ich zum Umlenker und schaue über die farbigen Bäume im Herbstlicht zurück. Vielleicht löst diese Linie das Wandproblem – und sonst bleibt es einfach eine schöne Kombi…

Balmchopffest 2012 – mit Kids&Family!

Und wieder einmal ist es an der Zeit: Rotgoldige Bäume schmücken die Jurafelsen, das Balmchopffest steht am Einstieg! Am Sonntag den 28. Oktober ab 12 Uhr. Zuerst fröhliches Klettern an der unteren Balm und ab 16 Uhr Crèmeschnitten, Kaffe und Co. in der Grotte (Wer bringt noch was?). Julian und Linus freuen sch bbbbbbboich über viele andere Kinder am Fels, und das BK Verwaltungsratsteam über viele wilde Kletterer.

Bis bald – Linus & Julian

Wer ist eigentlich: Thomas Kraus?

Mit diesem Interview soll eine kleine Serie über unsere Jura-Saumaden beginnen… Es wäre ja schade, wenn irgendwann spannende Anekdoten und “wichtige Informationen wo sich lohnen” verloren gingen! Wir beginnen mit Thomas Kraus, einer alten Jura-Legende, die sich schon lange nicht mehr an unseren lieben Felsen hat blicken lassen… Aber vielleicht bald wieder?

Wer bist Du?

Thomas Kraus, geb. 1966,  seit 18 Jahren in Berlin wohnhaft und in Rheinfelden-Baden aufgewachsen.

Anzahl Kletterjahre

fast 10 Jahre

Warum kletterst Du?

Ich bin mit meiner Familie schon als kleiner Junge in die Schweizer Berge zum Bergwandern gegangen. Bei der Beobachtung der Berggipfel fielen mir sich dort bewegende Lichter auf. Ich fragte mich, woher die wohl kommen mögen. Am nächsten Morgen sah ich müde Leute mit Riesenrucksäcken, Steigeisen und Pickel herunterkommen und erfuhr, dass sie davor auf diesen Bergen waren und es wohl ihre Lampen gewesen sein müssten. Das fand ich aufregend. Auch die Berge als solche haben mir immer sehr gefallen, also wollte ich Bergsteiger werden.

Zur Vorbereitung musste man jedoch in den Klettergarten, zum “Üben für die Alpen”. Die erste Felsberührung hatte ich 1982 am Gempen, ich wurde abgeseilt, was mir mächtig Angstschweiß verursachte. Später fuhr ich per Fahrrad über die Wochenenden ins Pelzli. Beim “Üben” verschlug es mir die Sprache. Da liefen Leute wie Eric Talmadge, Vencel Vodicka und Dominik Egloff ohne Rucksack, d.h. mehr nackend und bloß die glatten Wände rauf? Das war vielleicht eine Entdeckung. Freiklettern das war mein neues Interesse und blieb es die ganze Zeit. Dafür schmiss ich irgendwann sogar die Schule. Fortan waren nicht mehr die hohen Berggipfel, sondern die Schwierigkeitsgrade das Ziel – also der Weg.

Deine Lieblingsroute im Jura

Soyhieres “Mines de rien”. Weil es ein Kampf war und er irgendwann (1990) endlich überstanden war und es eine tolle Linie ist.

Deine schönste Erstbegehung

Dreiviertel der noch nicht gekletterten Originalroute “Les Temps Difficiles” in Soyhieres. Weil es bis zum Abflugpunkt in einem Durchstiegsversuch mit Abstand die schwierigste Kletterei war, die ich bisher gemacht habe. Weil die Originalversion mit der gekletterten Schlüsselstelle genial aber wohl unwiederholbar ist. Weil es für mich persönlich damals tatsächlich “Les Temps Difficiles” waren. Weil sich mit dieser Route mein weiteres Kletterschicksal entschied.

Die grösste Enttäuschung Deines Kletterlebens

Diese Route, von Philippe Steulet eingebohrt und freigegeben, 1991 vor Wintereinbruch nicht erstbegehen zu können, obwohl so wenig gefehlt hatte.

Seid dem Du kletterst: Was hat sich verändert in der Kletterwelt?

Positiv: Grandiose Leistungssteigerungen, verbessertes Training, bessere allgemeine Bedingungen, besseres Material und dass man von seiner Leidenschaft leben kann.

Negativ: Aus einer LebensART wurde ein Breitensport für North Face tragende Grossstadtbewohner.

Wo bleibt der Kletter-Nachwuchs?

Ist doch allüberall unterwegs?!

Deine Lieblingsgeschichte aus dem Jura?

Ich habe Daniela Klindt zum Klettern und zu Robert Jasper gebracht und sie mich zur Bekanntschaft mit der Anthroposophie Rudolf Steiners und allem was sich daraus in den vergangenen 20 Jahren für mich ergeben hat.

Die schönsten 8b’s: La Belle Vie, Paradis sur la Terre

Die schönsten 8b+’s: Mines de Riens, Deja, Jusque au bout du monde

Warum ist der Basler Jura das schönste Klettergebiet der Welt?

Weil Soyhieres zum Basler Jura gezählt wird.

Was hältst Du von:

  • Künstlichen Griffen: Da künstlich haben sie mich nie interessiert
  • Gesperrten Projekten: Kommt auf den Grund der Sperrung an
  • Vegetarismus: Bin seit 27 Jahren Vegetarier und lebe immer noch!
  • Adam Ondra: Wer “Ravage” onsight und Shogun am zweiten Tag durchsteigen kann, muss für meine Generation als Wunderknabe gelten.

Dein grösstes Ziel beim Klettern

Habe ich vollbracht: Statt bis zu einem gewissen Zeitpunkt immer schwieriger klettern zu können, zu versuchen das damals Wichtigste aus freier Entscheidung radikal zu beenden. Also nach etwa 10 Jahren am Limit ohne äußeren Grund aufzuhören. Somit war Klettern für eine bestimmte Lebensphase für mich das Wichtigste, aber nicht für das ganze Leben. Bis heute lebe ich allerdings von diesen Erlebnissen und möchte sie nicht missen. Klettern war kein Sport, sondern eine Art, freiwillig an Grenzen zu leben.

Was fällt Dir sonst gerade noch so ein?

Viele Grüße an alle mir Bekannten, auch an diejenigen die nicht mehr unter uns weilen.

Thomas, vielen Dank für Deine Antworten und bis bald mal wieder an einem sonnigen Felsen!

Apropos Restverwertung…

…habe letzten frühling eine ebensolsche am Steineggblock auf der Seetalhöhe gemacht. gänzlich unverfänglich… es handelt sich nämlich um zwei nette Boulders. Also bitte kein Geschrei wegen Bohrhaken, kreuzen von Routen und dergleichen. Wobei, wenn ich mir das so recht überlege, hmmm. also erst musste ich ein hölzernes Podest zimmern (Sturmholz aus dem Wald, von Hand gesägt notabene) um uns Blockspechte vorm Absturz in die finstere Höhle zu bewahren (gerne geschehen Richi. Und ja, s’hebt würklich) und zweitens werden zwar keine Routen gekreuzt aber immerhin einer damit einen erweiternden Einstieg (aka Sitzstart) spendiert, nämlich Andis, mittlerweilen doch auch schon in die Jahre gekommenen, “Zerreissprobe”. Und für die wirklich starken Mädels & Jungs bleibt bestimmt noch eine Möglichkeit zwischen der “Sitzprobe” und der “Brückenbauer”. Alors, allez les bloquers jurasiens!

Restverwertung

Bei den neuerlichen Gimmeltrips mit Andy mussten wir feststellen, dass dort einige neue Linien entstanden sind welche sich unserer Meinung nach etwas zu fest zwischen die bestehenden Klassiker zwängen.

Erstbegehungen sind natürlich ein integraler Bestandteil der Kletterkultur aber es scheint mir, dass viele dieser neuerlichen Schöpfungen nur der Beschäftigungstherapie oder Selbstbestätigung dienen. Irgendwann muss sich jeder Kletterer damit abfinden, dass der Felsen abgeklettert ist oder die verbleibenden Touren einfach zu schwer sind.

Unglückliche Beispiele gibt es auch im Jura genug. Der Barbarella-Linkseinstieg, der 3-Bolt-Krüppel rechts von der Angensteiner (Schaue), die missglückte Traumtour visavis von Speckschwarte oder auch der Muggenberg könnten hier namentlich genannt werden.

Falls jemand im Jura eine wunderbare neuen Linie entdeckt ist dagegen wenig einzuwenden aber in den traditionellen Gebieten bitte nur mit Zurückhaltung und sobald wie möglich mit Klebeanker nachrüsten. Kombis bitte nur ohne neue Haken zu bohren. Nicht dass an der Falken eines Tages mehr Eisen hängt als an Ghadaffis Revers oder der Gempen ein Plastikgebiss bekommt wie die Fahrnernzähne. Merci.

La belle Amour

Heute konnte ich die gut 40 Züge der neuen (?) Kombi an der Falke aneinander hämmern. Man beginne mit dem L-direkt Einstieg und klettere zum Belle vie Raster, danach Belle vie bis oben. In den Worten des grossen E. Friedli, einem der Erstbegeher der Stockhorn-Bietschhorn Gesamtüberschreitung ausgedrückt: “Ein Feuerwerk erlesener, rassiger Kletterstellen”. Für die “8c” reicht es NICHT, da der Raster zu gut ist. Ich brauchte aber mehr als viermal so viele Versuche wie für die L`amour direkt, obwohl schon bald einmal mehr als zwei drittel der Züge zusammengehängt funktionierten. Der Zug Nr. 26 wurde zu einem Waterloo für mich  mehr als 12 mal war dort meine Ausdauer am Ende. Heute war es beim zweiten Tagesversuch schon die Nr. 27 und dann im dritten Go konnte ich endlich eine Odyssee abschliessen. Da der steile Michel heute, die Bamboo nach einem harten Arbeitstag rigoros wegstromte durfte ich zum ausklingen dieses schöne Türchen auch noch klettern, nur um zum Schluss mit dem Urklassiker Zelot einen weiteren schönen Falketag zu vollenden.

La belle vie

Obwohl es schon fast der ganze Jurabogen erfahren hat soll es hier nochmals erwähnt sein. Heute konnte ich mir mit dem Durchstieg des Tönderklassikers einen grossen und ziemlich nutzlosen Traum erfüllen.

Ich kann nur bestätigen, dass belle vie mit Ihren weiten und dynamischen Zügen im Jura zum Besten gehört und trotzdem hat es sieben Jahre gedauert bis wieder einmal ein Jurassier die tour hochstromt (oder ?)

Obwohl der Durchstieg heute problemlos gelang muss ich zugeben, dass mich die Tour physisch und psychisch an die Grenzen gebracht hat. Aber so soll es doch auch sein nicht?

in dubio pro reo

Vom saumadigen vorsitzenden Richter Dr. Maximus von- zu- & mit Mann vom Bezirksgericht Jura Basiliensis wurde ich zu einer Stellungnahme über meine kürzlichen, höchst verabscheuungswürdigen Taten am Arête spéciale am Raimeux und am Pfeiler in Balsthal aufgefordert.

Der Tatbestand ist ja erwiesen (ja, ich gebe die Taten zu und erhoffe damit eine Minderung des Strafmasses durch Kooperation) und daher die Faktenlage an sich recht kurz:
Arête spéciale: free solo onsight (ja, stimmt wirklich, diesem Objekt habe ich tatsächlich noch nie etwas angetan in meiner ganzen felskriminellen Karriere!) in 17 min 26:65 sec.
Pfeiler in Balsthal: free solo in 31 min. 16 sec.
In beiden Fällen habe ich mich hin- & davongeschlichen per Veloziped.

Zur Anklageschrift des Staatsanwaltes Dr. Basil Jurassier:

Er wirft mir, dem Angeklagten, in höchstem Masse niedere Beweggründe vor, zusammen mit der akuten Gefährdung Jugendlicher durch Nachahmung, Eitelkeit, generelle Verharmlosung von potentiell lebensbedrohenden Gefahren sowie Kaltblütigkeit, mit der ich die genannten Taten begangen habe. Im Speziellen am Arête Spéciale wirft er mir zudem vor, das Objekt ohne die geringste Warnung hinterhältig angeschlichen zu haben und in so kurzer Zeit bestiegen zu haben, dass es keine Chance auf angemessene Notwehr gehabt habe. Im Falle des Pfeilers von Balsthal anerkennt er mindestens meine hehre Absicht, das Objekt durch eine vorhergehende, eingehende Besichtigung vor meinen eigentlichen, kriminellen Absichten gewarnt zu haben.

20120505-233341.jpgDa ich meinen Pflichtverteidiger in den dunklen Canyon der Tannenfluh geschickt habe, halte ich das Plädoyer an dieser Stelle selber:
Die Anschuldigung der Nachahmergefahr Jugendlicher will ich nicht gelten lassen, waren es doch mitunter gerade die jungen Speedtäter Jonas, Severin und Janis, die mich, mindestens zum Teil, zu diesen Taten angestachelt haben. Ich möchte an dieser Stelle erwähnen, dass jene Tat am Arête spéciale von Jonas und Janis in leicht anderer Form, nämlich mit durchlaufendem Seil, mittlerweilen in noch kürzeren 12 min. 53 sec wiederholt wurde! Die Anschuldigung der Eitelkeit muss ich wohl, wenn auch ungern, akzeptieren, wogegen ich jene der Verharmlosung potentieller Gefahren weit von mir weise: die Art der seilfreien Besteigung (zu Englisch: „the art of free soloing“) praktiziere ich sporadisch schon seit über zehn Jahren in der Region Jura Basiliensis, weitgehend unter Ausschluss der Öffentlichkeit. Es ist dies ein Prozess, indem der Täter reift und somit das Risiko für Tatobjekt und Täter zugleich auf ein, mindestens aus meiner Sicht, vertretbares Mass reduziert. Es ist folglich nicht so, dass potentielle Täter einfach eines Morgens erwachen mit der Absicht eine derartig hinterhältige Tat zu begehen.
Ein Faktum, dem, aus meiner Sicht, der Staatsanwalt nicht genügend Beachtung beigemessen hat, ist die Tatsache, dass gerade für alternde Täter wie mich diese Form der Ganzkörper- & Geisttaten eine enorm wohltuende Wirkung auf die Physis sowie eine erlösende auf die anscheinend in Mitleidenschaft gezogene Psyche hat (ich habe schon Aussagen wie Midlife crisis gehört…) und zwar dadurch, dass nicht ein Niederringen des Opfers unter tagelanger Belagerung und masochistischer Schindung des eigenen Körpers nötig ist, sondern es eher die Wirkung eines gemütlichen, sonntäglichen Ausflugs, vergleichbar mit einem Nachmittag in der Badi, hat.
Bedingt durch die nachlassenden Kräfte werde ich wohl vermehrt nach Taten suchen müssen, die einerseits ebendiesem Umstand Rechnung tragen und aber andererseits Komponenten fördern die dem Alterungsprozess weit weniger unterliegen.

Aus all den oben genannten Gründen plädiere ich auf Freispruch für den Angeklagten (aufgrund von Unbelehrbarkeit…). Möge sich das Gericht nun zur Beratung zurückziehen und einen fairen Schuldspruch fällen.

Ein letztes Wort noch von mir, dem Angeklagten. Ich bitte gnädigst: in dubio pro reo.

Zwischen Graviton und Higgs-Boson

Man schreibt das Jahr 2010, als ich zum ersten Mal das Max’sche Projekt an der Tüfleten anteste, das gleich anfängt wie der “Eisbär am kalten Polar”, am Ende aber über die markante Headwall aussteigt. Nach reichlich Getüftel gehen dann irgendwann alle Züge, aber ein brachialer Dynamo will nur manchmal und auch nur isoliert klappen. Grösse ist hier kein Nachteil, ein Längenzug wie aus dem Bilderbuch. Die Tritte hierzu findet man allerdings in keinem solchen Buch…
2011 probiere ich es ab und an, doch zuwenig konsequent bzw. mit ungenügender Fitness. Beim Dynamo ist spätestens Schluss.
Dieses Jahr bin ich häufiger vor Ort, endlich kriege ich beim Dynamo manchmal immerhin die Griffhöhe hin, doch zum Teil greife ich daneben oder kann die Zielleiste einfach nicht halten. Langsam aber sicher könnte es klappen, doch langsam aber sicher wird es auch Sommer.
Samstag 21. April: Der Tag fängt wenig glorreich an, beim ersten Versuch zwickt es im Rücken und danach schmerzt es anständig. War’s das jetzt? Nach einer Julia-intensiv-Kur kann ich aber weitermachen. Zwei weitere Versuche enden so wie die vielen zuvor – im Seil. Beim letzten Versuch ist es kalt und windig. Mir frieren an der Schlüsselstelle die Finger ein, doch aus unbekannten Gründen hänge ich plötzlich an der Zielleiste, verblüfft vom Lauf der Dinge. Die nächsten paar Züge über die Platte verdienen das Prädikat „AOC Tüfleten“: Heikel, plattig, abschüssig. Mit vereisten Fingern nicht so doll. Irgendwie rette ich mich dann zum Glück drüber, so dass dieses coole Teil nun endlich eine Begehung hat.
Jonas himself ist danach dir Tour ausräumen gegangen, um einen Eindrück zu kriegen (und natürlich um sich ein paar Tage ausbouldern zu ersparen ;-)). Fazit: Gefällt ihm auch!
Zum Routennamen: Es musste ja irgendwie zum Gebiet bzw zu der Route passen. „Zwischens“ gibt es ja eine Menge an der Tü, jetzt also noch eines mehr. Das Higgs-Boson, das man derzeit am LHC in CERN sucht, wie auch das Graviton haben mit der Gravitation zu tun, passt also irgendwie zum Klettern.
Wie schwer ist es nun? Für 8a+ zu schwer und für 8c zu kurz. Entweder 8b oder 8b+, ich tendiere zu letzterem, weil ich alles in allem viele Tage habe probieren müssen. Falls anderen der Crux Dyno allerdings besser liegen sollte oder ich einfachere Beta übersehen habe, dann könnte ich mir auch gut 8b vorstellen.
Nächste Woche soll es 25 Grad werden, bin froh muss ich nicht mehr hin… 🙂 PS: Fast hätte ich es vergessen, Danke an Max für’s Einrichten!

 

L’Amour Direct – die Vatertiertheorie gerät ins Wanken

Nachdem ich schön brav an den folgenden beiden Tagen wieder angetrabt bin, hat mich die zweite Schlüsselstelle drei mal am letzten ihrer 6 Züge abgeworfen. Dann kam sie zu mir: Die eiskalte Erschöpfungsdepression! Vier lange Tage bin ich durch die Eisabbrüche des Grand Combin geirrt . Jemand muss ja schließlich Arbeiten in diesem Land! Doch heute kurz vor dem Regen kam ein eisiger Wind, da habe ich den brachialen Schulterzug oben weggefedert und konnte den Krimper durchriegeln. Fröhlich schaue ich später den Regentropfen zu – langsam klettern sie mühelos meine Schlüsselstelle – und erst noch abwärts…

Wissenschaftliche Erkenntnisse zur Psyche des Vatertiers

Eigentliche wollte ich ja jetzt aufhören mit dem Klettern… Da kam diese Anfrage zum mitmachen bei der gross angelegten Studie „Rock the Baby“ von Professor Herbert Strom et all. dazwischen. (Der Hirschfaktor von Herr Strom wird auf 9b+ geschätzt).
So wurde ich gezwungen, täglich an der Falkenfluh anzutreten: 14h30 Belleviewand – und zwar aufgewärmt! Dann werden meine neuronalen Ströme ausgemessen, während ich in der Testroute l`amour égocentrique turnen muss. Gezeigt werden soll, dass mit der Anzahl Tage Vaterschaft der Testosteronspiegel sowie das Laktat proportional zur Farbe der Wechselwindeln des Säuglings abnehmen. Eigenartigerweise gelingt am 6ten Klettertag in Folge die Begehung der l`amour égo (8b), nur um tags drauf  als ich eigentlich nur eine Blume oberhalb des Fluhkopfs anschauen wollte  eine UNSAUBERE Begehung (4.Bolt vorgehängt, da ich ja eigentlich nur zu besagter Blume bouldern wollte) der l`amour dierct (8b+). (Der Schönheitsfehler wird wohl noch korrigiert werden müssen – vielleicht morgen?) Damit ist die Studie total aus dem Ruder gelaufen: es ist jetzt klar geworden, dass ein Vatertier mit jedem Tag an dem es pausenlos Klettert, stärker wird – Vater sein ist hart!

was geht ab mit jonas gessler?

wie schon des öfteren in diesem trockenen märz finden wir uns in trauter eintracht an der falkenfluh wieder. Obwohl es schon spät, der jöni etwas müde und der falke vom gebrülle etwas genervt, steigt besagter held schnell noch die amour direct durch und das nur einen tag nach dem normalweg egocentrique.

Die vier vorgehängten exen sind ein schönheitsfehler welcher papa schlumpf wohl auch bald beseitigt haben wird.

Doch der gipfel und das jammertal sind ja bekanntlich nahe beieinander und so geschah es, dass mir in einer  sehr durchstiegsreifen bellevie die kniescheibe ausgehängt hat und ich dem treiben wohl eine weile fern bleiben muss. Ob jonas bei meiner rückkehr überhaupt noch ein projekt hat an der falken? Es gäbe da noch ein paar harte kombis….