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Dä Jurazappelmaster isch déjà zwäg und IG Klettern Basler Jura Generalversammlung

Ich schreib mal einen Bericht, damit nicht der Verdacht aufkommt, es handle sich hier um Sämi’s Blog… Was ist der Unterschied zwischen einem Schwimmbecken und Déjà in Soyhières? In ersteres kann man reinfallen und wird nass, in letzterem kann man rausfallen und ist bereits nass… Ich darf der Welt die frohe Botschaft verkünden, dass sich Master Egli in gewohnt effizienter Zappelschnapp-Dynamik (wahrhaft ein Meister seines Fachs…) die nach wasserdichter Recherche zweitnässeste Begehung dieses Conti-Testpieces und in der Originallinie gesichert hat… Rank 1 geht zwar immer noch an Franz K., doch wer diesen Climb in dem Zustand so nass machen kann, verdient von uns auf alle Fälle ein feuchtfröhliches “Cin Cin”…

Und eh ich’s vergess: am Montag, 16.03.2015, ist IG Klettern Basler Jura GV. Es werden die Ergebnisse der 15(!!!)-jährigen Verhandlungen mit dem Amt für Raumplanung Baselland vorgestellt. Kommet, ihr Jura-Fuzzies, und supportet die Arbeit der IG einfach durch eure Anwesenheit! Hier der Link:

Einladung

Da steht im URL der IG-Homepage zwar Mittwoch, ist aber wirklich am Montag, 16.03….

Cheerio, bis zu meinem nächsten Artikel im 2019…

Deja Korrigenda

Heute waren ich und Chris in Soyhieres und haben die nassen Felsen bestaunt. Noch viel Sonne wird nötig sein um hier Durchstiege zu ermöglichen.

Im Auto nach Soyhieres durfte ich den Text “Ueli, wo warst du?” von Dominik Osborne im Magazin geniessen. Dies hat mich aber daran erinnert, dass es bei den letzten Begehungen in Soyhieres Grund zu Diskussionen geben dürfte. Wir treiben uns im Gegensatz zu Ueli an den heimischen Felsen nur hobbymässig rum, aber auch hier schon gilt; je grösser die Leistung umso stärker auch die Ansprüche an die Transparenz und Kommunikation.

Mir wurde mitgeteilt, dass Silvio Falchi den Einstiegboulder zu Deja grossräumig über die Route Public Domain umgangen hat. Dies auch im eigentlichen Durchstieg.

Jeder darf klettern wo und wie er will, aber Deja, so wie Philip Steulet sie erstbegangen hat, gibt es eben nur in einer Version. Und die Bouldertraverse gehört da ohne Diskussion dazu.

Die News hätte als wie folgt lauten müssen: Silvio Falchi begeht eine Kombi aus Public und Deja von noch unklarem Schwierigkeitsgrad. Auch die Kombi ist eine schwierige Route, aber eben eine andere. Die Saumade soll ja für erstklassigen Journalismus stehen. Daher diese Richtigstellung.

 

P.S Dominiks Artikel findet man hier. Oder einfach google: Ueli wo warst du.

http://blog.dasmagazin.ch/wp-content/uploads/2015/03/ma1510.pdf

Alles klaro?

Die Juraschlümpfe scheinen in Form zu sein und überrollen das Land mit unbändiger Kraft. Hier ein unvollständiger Abriss der Akteure und ihrer Taten.

Dass Chris in Form ist, muss man ja niemandem mehr schritlich mitteilen. Nach ettlichen b’s kamen noch einige Plussen dazu. Unter anderem auch  seine Hassliebe, Hexenküche, bei welcher er sich mit einer Begehung verabschiedete welche man sich auf der Zunge zergehen lassen konnte.

Jööööööni liess sich in der Tarn nicht zwei mal bitten und tat was er am Besten kann. Sich lange Ausdauerhämmer hochbrüllen. Da es von diesen sehr viele gibt, verschwendete er kaum mehr als zwei Versuche. Nach etwa fünf 8ä-li und 8a-plüssli ging er dann die zweite Woche wegen einer Erschöpfungsdepression etwas langsamer an.

Sir Ernest Domi liess seinen Exploits in der Türkei weitere Taten folgen und etablierte sich solide im 8ten Grad. Weil ihm das noch nicht zu genügen scheint,  beförderte der Weisse Hai aus dem Jura noch den bernischen Surfer ins Jenseit.

Von weitem erzähle mir noch der Weihnachtsmann, dass der Falke Silvio dem Rappen die Flügel stutzte und Phil seine herzlichesten Grüsse ausrichtete.  In Soya hatte er ein Deja vu und tat das Gleiche nochmals.

Die Modetour der Saison scheint klar Slave of Brain, SOB oder SLOB genannt, zu sein. Der Wegelagerer Stöph musste aber bis jetzt den Sklavenhändlern Jonas Allezman, Simon Fresh Fritsche und Spamsam den Vortritt lassen.

Herzlicher Verwirrungen und einen guten Spätherbst wünscht Trudi Gerster.

 

Ach ja, wer unbedingt Nagellack kaufen will, sollte nun danke dem regelmässigen Besuch dieser Seite gut informiert sein. Man kann die Nützlichkeit dieser Seite nicht genug betonen.

Wer ist eigentlich: Thomas Kraus?

Mit diesem Interview soll eine kleine Serie über unsere Jura-Saumaden beginnen… Es wäre ja schade, wenn irgendwann spannende Anekdoten und “wichtige Informationen wo sich lohnen” verloren gingen! Wir beginnen mit Thomas Kraus, einer alten Jura-Legende, die sich schon lange nicht mehr an unseren lieben Felsen hat blicken lassen… Aber vielleicht bald wieder?

Wer bist Du?

Thomas Kraus, geb. 1966,  seit 18 Jahren in Berlin wohnhaft und in Rheinfelden-Baden aufgewachsen.

Anzahl Kletterjahre

fast 10 Jahre

Warum kletterst Du?

Ich bin mit meiner Familie schon als kleiner Junge in die Schweizer Berge zum Bergwandern gegangen. Bei der Beobachtung der Berggipfel fielen mir sich dort bewegende Lichter auf. Ich fragte mich, woher die wohl kommen mögen. Am nächsten Morgen sah ich müde Leute mit Riesenrucksäcken, Steigeisen und Pickel herunterkommen und erfuhr, dass sie davor auf diesen Bergen waren und es wohl ihre Lampen gewesen sein müssten. Das fand ich aufregend. Auch die Berge als solche haben mir immer sehr gefallen, also wollte ich Bergsteiger werden.

Zur Vorbereitung musste man jedoch in den Klettergarten, zum “Üben für die Alpen”. Die erste Felsberührung hatte ich 1982 am Gempen, ich wurde abgeseilt, was mir mächtig Angstschweiß verursachte. Später fuhr ich per Fahrrad über die Wochenenden ins Pelzli. Beim “Üben” verschlug es mir die Sprache. Da liefen Leute wie Eric Talmadge, Vencel Vodicka und Dominik Egloff ohne Rucksack, d.h. mehr nackend und bloß die glatten Wände rauf? Das war vielleicht eine Entdeckung. Freiklettern das war mein neues Interesse und blieb es die ganze Zeit. Dafür schmiss ich irgendwann sogar die Schule. Fortan waren nicht mehr die hohen Berggipfel, sondern die Schwierigkeitsgrade das Ziel – also der Weg.

Deine Lieblingsroute im Jura

Soyhieres “Mines de rien”. Weil es ein Kampf war und er irgendwann (1990) endlich überstanden war und es eine tolle Linie ist.

Deine schönste Erstbegehung

Dreiviertel der noch nicht gekletterten Originalroute “Les Temps Difficiles” in Soyhieres. Weil es bis zum Abflugpunkt in einem Durchstiegsversuch mit Abstand die schwierigste Kletterei war, die ich bisher gemacht habe. Weil die Originalversion mit der gekletterten Schlüsselstelle genial aber wohl unwiederholbar ist. Weil es für mich persönlich damals tatsächlich “Les Temps Difficiles” waren. Weil sich mit dieser Route mein weiteres Kletterschicksal entschied.

Die grösste Enttäuschung Deines Kletterlebens

Diese Route, von Philippe Steulet eingebohrt und freigegeben, 1991 vor Wintereinbruch nicht erstbegehen zu können, obwohl so wenig gefehlt hatte.

Seid dem Du kletterst: Was hat sich verändert in der Kletterwelt?

Positiv: Grandiose Leistungssteigerungen, verbessertes Training, bessere allgemeine Bedingungen, besseres Material und dass man von seiner Leidenschaft leben kann.

Negativ: Aus einer LebensART wurde ein Breitensport für North Face tragende Grossstadtbewohner.

Wo bleibt der Kletter-Nachwuchs?

Ist doch allüberall unterwegs?!

Deine Lieblingsgeschichte aus dem Jura?

Ich habe Daniela Klindt zum Klettern und zu Robert Jasper gebracht und sie mich zur Bekanntschaft mit der Anthroposophie Rudolf Steiners und allem was sich daraus in den vergangenen 20 Jahren für mich ergeben hat.

Die schönsten 8b’s: La Belle Vie, Paradis sur la Terre

Die schönsten 8b+’s: Mines de Riens, Deja, Jusque au bout du monde

Warum ist der Basler Jura das schönste Klettergebiet der Welt?

Weil Soyhieres zum Basler Jura gezählt wird.

Was hältst Du von:

  • Künstlichen Griffen: Da künstlich haben sie mich nie interessiert
  • Gesperrten Projekten: Kommt auf den Grund der Sperrung an
  • Vegetarismus: Bin seit 27 Jahren Vegetarier und lebe immer noch!
  • Adam Ondra: Wer “Ravage” onsight und Shogun am zweiten Tag durchsteigen kann, muss für meine Generation als Wunderknabe gelten.

Dein grösstes Ziel beim Klettern

Habe ich vollbracht: Statt bis zu einem gewissen Zeitpunkt immer schwieriger klettern zu können, zu versuchen das damals Wichtigste aus freier Entscheidung radikal zu beenden. Also nach etwa 10 Jahren am Limit ohne äußeren Grund aufzuhören. Somit war Klettern für eine bestimmte Lebensphase für mich das Wichtigste, aber nicht für das ganze Leben. Bis heute lebe ich allerdings von diesen Erlebnissen und möchte sie nicht missen. Klettern war kein Sport, sondern eine Art, freiwillig an Grenzen zu leben.

Was fällt Dir sonst gerade noch so ein?

Viele Grüße an alle mir Bekannten, auch an diejenigen die nicht mehr unter uns weilen.

Thomas, vielen Dank für Deine Antworten und bis bald mal wieder an einem sonnigen Felsen!

Generation X still on… !

Jöni hat gesagt, ich solls hier reinstellen. Und damits beim nächsten Treffen keinen Aerger gibt, folge ich geschwind 🙂 In Soyhières gelang mir das alte Jasper-Projekt rechts von “Atlantis”, allerdings im oberen Viertel mit drei Spits begradigt: Zwar etwas schwieriger, dafür aber bessere Linie und Fels. Das Ganze hört jetzt auf den Namen “Barbarella” und dürfte angesichts der geforderten Resistance etwas schwieriger als sonst sein. Und heute, nur eine Woche später, fand ich mich unerwartet sturzfrei an der Umlenkung von “Déjà” wieder, einen alten Philippe Steulet-Klassiker, den ich mal vor einer Dekade probierte. Meine Versuche hatte ich allerdings aufgegeben, da ich meinte, ich könne nie den immensen Anforderungen an die Ausdauer gerecht werden. Und jetzt, mit über 41 Jahren… Super!!! The Generation X is still on! Die Route weist zwar nicht die beste Felsqualität auf, ist aber gespickt mit z.T. unglaublich spektakulären Zugen und Passagen. I love it… 🙂 (…und noch was für BJ-Fetischisten: Dass Adam Ondra “Belle Vie” onsight geschafft hätte, ist lediglich ein Gerücht)