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Der Bubentraum von Eptigen

Es gab sie mal wie Sand am Meer,
doch diese Zeiten sind nicht mehr,
Eher glichs dem Meer am Sand,
als da eine Säule Stand.

Endliche Schönheit, unschuldig steht sie da,
wie die Nase der Kleopatra,
Besonnen geformt und vergänglich,
Drum der Beschluss: da hoch will ich!

So ward geklärt was nicht konnte ruh`n,
Die Frage nach dem Ei oder dem Huhn?
Nicht doch, ein viel stärkeres Verlangen!
Die Eptiger Säule ward heuer begangen.

Kürzlich packten zwei Träumerbuben die Gelegenheit beim Schopf und kletterten was nur jenen vorbehalten ist, die zur richtigen Zeit am richtigen Ort sind – will heissen am Montagnachmittag in Eptingen. Die sagenumwobene Säule, deren Wesen bisher so wahrscheinlich wie jene des Yetis im Tibet gehandelt wurde, stand tatsächlich da und lud zum klettern ein. Allfällige Stabilitätsbedenken wurden wissenschaftlich mit dem Mor`schen Spannungskreis geklärt ehe zum ersten Pickelhieb angesetzt wurde – unter wehmütigen Blicken zahlreicher Hobbyfotografen, die den Weg von nah und fern auf sich nahmen um sich ein Bild dieses einmaligen Naturspektakels zu sichern. Nicht jeder sah sein Sujet durch die beiden raspelnden und schnaubenden Gorillas mit Eisgeräten bereichert.

Strangers in the night…

in finsterer Nacht
Grottenolm

…der kantonale Gamsschutzbeauftragte E. Weibel erschrak nicht schlecht, als er heuer spät mit seinem besten Freund Hasso Gasso ging im verschneiten nächtlichen Wald: Ein fades Licht in finsterer, vor Eiseskälte erstarrter Grotte, ein Fabelwesen, mit langen spitzen Klauen, fledermausgleich an der Höhlendecke, kraftvoll und doch schnaubend ob unmenschlicher Anstrengung, ein Bild, alptraumhaft und faszinierend zugleich… die Nackenhaare von Hasso stellten sich auf, das gute Tier verstört von diesem Unterweltdämon, und leise machte Weibel kehrt, schnell hinein in die gute Stube des “Hotel zum Bad”, unwissend ob Halluzination oder Wirklichkeit…

Ueberschreibmodus funktioniert in Eptingen nicht…

Unter ‘Optionen’ kann man in Microsoft’s ‘WORD’ per Häkchen den ‘Ueberschreibmodus’ aktivieren. Und siehe da, wenn man den Cursor an den Anfang eines Textes stellt, ist dieser – schwuppsdiwupps – überschrieben. Beim Klettern gelingt das nicht. Da kann man keinen Cursor mehr zurück an den Anfang setzen oder richtig gesagt: Das Rad der Zeit zurückdrehen. Und beim Klettern gilt auch keine Software sondern das richtige Wort. Tatsache ist einfach, dass ein ‘TNT 8c’ in Eptingen nicht als Neutour existieren kann, da es diesen Climb bereits seit Mai 2007 gibt und vom Freiburger Strombündel Johannes Pohl als ‘Am Steilsten und Geilsten 8b+’ durchstiegen worden ist. Und das ohne zusätzlichen Zwischenhaken. Somit wurde von Robert lediglich eine bestehende 8b+ wiederholt, was an sich eine tolle Sache ist, aber angesichts des gestarteten Medienrummels um eine allfällige 8c-Erstbegehung betrüblich wirkt. Obwohl Robert verschiedentlich auf den Umstand hingewiesen wurde, sind die News und Videos nach wie vor online aktiv und so wird es wohl nicht verwundern, wenn eines Tages in einem neuen Klettertopo über das Basler Jura von einer ‘TNT 8c’ geschrieben sein wird. Kleiner Tipp – nicht nur an Robert: Vor einer “Erstbegehung” vielleicht mal die Locals fragen, was denn so in einem Klettergebiet läuft…

Und action…

Heute war die Delegation Jonas (mit Schnauz), Mathias Meier (Dreitagebart) und Samuel (ohne Schnauz) an der berüchtigten Chestelenfluh um die einzige wirkliche Route dort zu probieren. Und siehe da, trotz der sintflutartigen Niederschläge präsentierrte sich das Gestein knochentrocken bis auf den letzten Griff. Da soll mir mal einer erklären! Vielleicht liegt es daran, dass die Fluh mit genügend Sika komplett versiegelt wurde.

Es erstaunte auch, dass die Tour mit allerlei Schlingen behängt und mit Magnesium überhäuft war. Ebenso Mikes Bouldertraverse. Das neue Modegebiet?

Grund zum Staunen gab auch das Wiedererscheinen des verlorenen Sohnes Oliver Zgorelec welcher wieder im Jurabogen sesshaft ist. Von Wiedererstarken kann keine Rede sein denn ich nehme an er ist immer stark geblieben! Jedenfalls deutet seine enorme Lockerheit im B2 daraufhin. Saumade!

Erwähnenswert wäre vielleicht auch noch die Erstbegehung von Robert Jasper in Eptingen. TNT soll mindestens sicher auf jedenfall bei 8c einchecken. Mit tools und fersensporn aber vielleicht auch einfacher…