Der Jurabuhl

Hermann Buhl, der grösste aller alpinen Helden, soll ja mit dem Velo von Innsbruck ins Bergell gefahren sein, um den Badile zu klettern und am gleichen Wochenende wieder die 160 Kilometer zurück. Bravo! Eine heldenhafte Tat von einer Dimension, in welcher wir Jurafuzzis nur träumen können und die viel zitierte Feststellung einmal mehr machen: früher waren sie eh viel stärker…

Da wir trotzdem danach streben, jedoch ansatzweise Vergleichbares nur im eigenen Mikrokosmos vollbringen können, rufen wir hiermit feierlich den JURABUHL ins Leben, der am Pfingstwochenende wie folgt über die Bühne ging: Über den Hauenstein radeln Gabor und ich nach Welschenrohr, wo die Beizen Kreuz und Frohsinn heissen, aber drinnen ist Trübsinn. Kägifrett und Zweifelchips liegen unter Hauben, damit sich die Fliegen nicht draufsetzen. Schnell einen Kafi gesoffen, dann zum Einstieg des Wändli. In der Impossible gewinnen wir zügig an Höhe, unten auf dem giftgrünen Fussballfeld ist Pausenpfiff (Welschenrohr gegen Laupersdorf, es steht 2:3, der Match ist packend, die Mannschaften souverän), wir haben das erste Drittel. Sauber rausmanteln, absteigen, frohsinnig die Geröllhalde runtersurfen und ab aufs Velo. Jetzt geht’s steil Richtung Balmberg, bald müssen wir das Velo schieben, es ist hier gleich steil wie auf unserem nächsten Streich, dem Balmflue Südgrat. Am Restaurant Balmberg lassen wir die Velos stehen, pflügen durch steile Grashänge mit gelben Blumen und ab um die Ecke, hoch zum Einstieg und ruckzuck den Grat rauf. Schnell zurück zu den Velos und smooth nach Balsthal gerollt, vorbei am Mühlenfest, an welchem wir saugerne von der Butterzüpfe gekostet hätten, aber wir habe keine Zeit! Schon taucht die abendliche Sonne den Pfeiler in Brautjungferrosa. An der Coop-Tanke kaufen wir Glacé und Bier. Wir mahnen uns mehrfach, die Stirnlampe mitzunehmen, wir sind stolz, dass wir daran denken. Wir marschieren zum Einstieg. Gabors Stirnlampe springt nicht an und ich hab meine jetzt doch vergessen beim Glacéessen. Es geht trotzdem. Dann fahren wir wieder heim, wie wir gekommen sind. Um Halbzwei morgens sind wir wieder in Basel.

Noch zu erwähnen ist, dass wir während unserem Türli viel Saumadenprominenz antrafen: am Wälschewändli kommen uns die Koryphäen Sevi Freebird und Edi the Eagle entgegen – sie räumen an diesem Tag im Vaferdeau ab, dann Messias und schliesslich Pfeiler. Am Pfeiler treffen wir dann noch die Evergreenstromer Richi und Andi! Irgendwie lustig, wenn man sich so antrifft, jeder zielstrebig unterwegs, wie Grossmamis auf Kommissionentour.

Das noch: weil wir ja neuerdings alle effizienzaffin sind, hier noch unsere Zeit: 19.5 Stunden haben wir gebraucht, was sicher noch Luft nach oben hat! Wer es unterbietet, poste es hier. Es winkt der grosse JURABUHL-Wanderpokal aus von Hand geborgenem Potosisilber, gefüllt mit Kägifrett und Feldschlösschen aus dem Frohsinn in Welschenrohr. Allez les Buhlers!

Dominik (..bei Jonas eingecheckt)

2 thoughts on “Der Jurabuhl”

  1. Bei Herrn Osswald sind garantiert Amphetamine im Spiel, das sieht sogar der Stecken Ueli vom Gipfel der Annapurna. (oder war es doch nur vom Bergschrund auf 7150m?)

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