Regenschirmbegehung von Rêve de France

Wunderschönes Wetter war gestern den ganze Tag, bis wir am Feierabend beim MeetingPoint Muttenz Parkplatz im Platzregen standen. Ürnerandi bestand trotzdem darauf die Reise an die Tüfleten zu wagen.

Regen bis kurz vor Dornach, dann trocken bis am Einstieg zum Aufwärmer die ersten Tropfen fielen. Abwarten… dann plötzlich Sonne, blauer Himmel soweit das Auge reicht –> Andi blütlet sich Rêve hoch. Kaum bin ich aber beim zweiten Bolt ist die Ebbe vorbei und die Flut kommt zurück. Gut hat es bei dem Sauwetter keine Spaziergänger unterwegs gehabt, so hat niemand uns zwei hartgesottene Weichei-Alpinisten mit Regenschirm am Stand ausharren gesehen.

Das Wetter liess sich dann doch noch von unseren Verwünschungen beeindrucken und bescherrte uns abermals ein trockenes Halbstündli. Dieses wurde dann auch schamlos ausgenützt, um – anschliessend an einmal richtig Ausbouldern – sofort einen Durchstieg meinerseits abzudrücken! Der Alphornspieler, der sich freundlicherweise bereiterklärte dazu die Hymne beizutragen, behauptet zwar er hätte schon graziösere Begehungen dieser Route gesehen, was man ihm leider glauben muss… aber trotzdem: gepullt ist gepullt!

Das Wetter liess sich dann aber nicht überzeugen, uns die Rahmenbedingungen für einen DoubleAscent zu liefern. Wegen erneutem Wasserbeschuss musste Andi seine Begehung leider vertagen und wir landeten doch noch im b2, um einen optimalen Trainingsreiz im Bizeps zu erreichen.

Now wait for last year

Abwertung auf 7b? Wer spricht denn davon? Auf jeden Fall ist die Route schwer zu bewerten und noch schwerer für kurze Leute.
Zu diskutieren wäre allenfalls eine Aufwertung von Yeke, einer 6b+ im Höfli, die nach Now wait… zum Ausklettern gedacht war und dann hart erkämpft werden musste. Prädikat: hart und murcksig und sträng.
Zu erwähnen wäre da noch ein unglaublicher Onsight von Big Pay von einem bekannten Jura Onsight Crack, der hier bescheidenerweise nicht genannt werden möchte… 🙂

Snoopy Dirndl: Aufwertung?

Herrgott, dieser Frühling! Wo soll das enden? Wegen Obersiff an der ff gestern wegen mangelnder Alternativen in der Tüfleten eingecruist. Dort nach gründlicher Auscheckaktion die bereits 20 Jahre alte Route Snoopy Dirndl hochgepullt. Und: c’est pas facile! (War man früher stärker? Ich gestern schwächer? Griffmutation?)… Mein Vorschlag: 7c+. Was sagen die BJ-Kletterkoryphäen? Allez les amateurs du bloc!

Frühlingserwachen im Pelzli!

Der wunderschöne Frühlingstag hat gestern viele ins Pelzli gelockt. Ganz beachtlich war die Diversität: Auf dem Baslermätteli Seilen die Kinder des KIBE über alles Mögliche und Unmögliche ab und rauschen auf ihrer kühnen Seilbahn am 80 Meter Statikseil quietschend durch den Wald. Ganz in der Nähe genissen die Boulderer die Frühlingssonne und an den steilsten Waldhängen frönen behelmte Alpinisten der Königsdisziplin des Bergsteigens: Abklettern im überhängenden Gras. Aber auch an den sonnigen Felswänden herrscht Hochbetrieb. Rechts des Klassikers “Früchte des Zorns” ist eine neue Route entstanden – mir ist aber weder Name noch Erstbegeher bekannt! Recht gute Kletterei: zuerst an der Kante, dann nach links in die Wand zur Bouldercrux. Danach toller luftiger Rissausstieg. Ich schlage 7a+/7b vor. Noch eine weitere Entdeckung, die aber sehr wohl in der Fluebible steht: Ganz rechts an der Grellingerwand hat es zwei Routen im Grad 7a+ von S. Haffner und P. Andrey die von mir beide unbedingt das Prädikat “Erdbeereismitsahnerouten” bekommen! Sehr zu empfehlen…

Schon wieder Pulver im Jura

Wer hätte das gedacht, das Madam Holle nach dem Tauwetter im Jura nochmals Vollgas gibt. Während es in Basel gerade mal zu einer Schneedecke in molekularer Grössenordnung gereicht hat, legte es im Jura 20 bis 30 cm flaumigster Pulver auf die immer noch fette Altschneedecke.
Am Sonntag den 12. März kredenzten Kristina, Jöni und ich deshalb den Nordwestschweizerjuraskitourenklassiker zu 2/3 (wohlgemerkt: Wären gewisse auch älter werdende Herren und Damen etwas früher aufgestanden, hätte es evtl.für die ganze Strecke gereicht). Ab Gänsbrunnen rassig zur Bakihütte hoch und eine erste herrliche Tiefschnee-Pulverabfahrt vom feinsten nach Grandval runter. Dort im aufkommenden Leintuch-Schneefall durch einen Märchenwald auf den Raimueux hoch, oben blauen Himmel und Sonne gesehen und genossen und dann eine senstationelle und abwelchslungsreiche Abfahrt bis Roche in einem Schnee, den man auch in den Alpen nicht oft findet. Ich nehme an, Jönis Jauchzer hörte man auch noch auf dem Aeschenplatz.
Also eins muss man dem alten Papa Jura lassen: Wenn er im Winter mal will, dann kann er nämlich schon!

Erste Skibegehung des Esselgraben

Da habe ich mich am Dienstag durch knietiefen Pulver via Blattenpass und Stelli auf den Blauenkamm hochgespurt. Strahlende Sonne und absolute Ruhe begleiteten mich und eines davon machte mir sogar ein hochroter Kopf bis zum Abend.
Und dann durfte ich den sonst als fetziger Mountainbike-Downhill bekannte Esselsgraben (übrigens auch eine geologische Verwerfung, östlich ist der Stein nördlicher) runterfahren. Genial, kein Stein kratzte am Ski und kein Baum mein Gesicht!
War wirklich witzig, diese alte Adrenalinsrecke aus meiner Bike-Zeit mit den Skier zu machen. Stürze waren diesmal allerdings weniger schmerzhaft.
Ich bin mir ziemlich sicher, dass diese Tour aus verschiedenen Gründen nicht so rasch eine Zweitbegehung erfährt.

IG – in unser aller Interesse

Der BJ hat Gottseidank eine Lobby! Die IG-Klettern (www.igklettern-basel.ch) hält ihre diesjährige GV im B2 ab – am Mittwoch, 22. Februar, ab 19 Uhr. Leider wurde das Klettern im BJ in den letzten Jahren zu einem Politikum & nur dank dem unermüdlichen Einsatz der IG können wir noch im BJ klettern. Alle, die sich die zeit irgendwie nehmen können, sollten an der GV ihr Interesse an der Arbeit der IG-Klettern bekunden. Darüber hinaus erfahrt ihr aus erster Hand alles über die aktuellen “Brandherde” & für ein paar Moves bleibt bestimmt auch noch Zeit.

(Source: info B2)

Huldigung aus der ferne

Hiermit verleihe ich den berühmten und von vielen so begehrten Preis für die erfolgreiche Rotpunktbegehung aller Routen an einem Tag am Löffelberg, den GOLDENEN LÖFFEL.
Zu meiner Zeit, als ich noch jung war und klettern konnte wie ein junges Äfflein, (das wurde mir manch mal von solchen Junspunnten nachgesagt) versuchte ich mich vier oder fünf mal am LÖFFELBERG in der Route Trous fou, sau schwer, also wirklich; gopfedelli die murmelifigger dachte ich mir da des öftern, dass darf doch nicht wahr sein!!! Aus der Ferne, wo ich jetzt verweile, kann ich unverhohlen sagen es ist mein Lieblingsfels! im mir nun so fernen BJ. So was goldenes, liniges, exotisches, charakteristisch klares und dennoch abwechslungsreiches und so sehr vertüfteltes, einsames, wildes, und wenn man drin ist doch kultiviertes ist mir noch nicht untergekommen. Aber trotz allem so saumadige Stellen. Mit dieser Huldigung schliessend überreiche ich Christian den GOLDENEN LÖFFEL, da CHRISTIAN….
Mit lieben Grüßen aus dem flachen Düsseldorf an alle Saumaden alt und jung im BJ

Die Löffel noch nicht abgegeben – sondern die Suppe ausgeloeffelt

Die letzten beiden Wochen hatte ich ein schönes Projekt: Löffelberg Komplett und dabei alle Seillängen im Vorstieg. Die beiden je je fünf Seillängen langen ‘Trous fou’ und ‘2×4’ sind ja an sich tolle, für BJ-Verhältnisse schon richtige Unternehmungen. Selten versucht, gibt’s auch kaum Beta über die Kletterei und schon gar keine Chalkspuren. So gestaltete sich das Ausbouldern etwas mühsam, aber auch durchaus anregend. Interessant ist die Feststellung, dass jeweils die Crux-Längen deutlich schwerer einzuschätzen sind als in der Fluebible angegeben. Weil der Unterschied eklatant ist und es zudem noch weitere Indizien gibt, gehe ich mal davon aus, dass die Längen wohl noch nie Rotpunkt geklettert worden sind. Mit Peter Goerttler kletterte ich durch ‘Trous fou’ und sehen 7c als durchaus real an. ‘2×4’ mit unserem BJ-Ueli ist für mich noch schwieriger und dürfte eher bei 7c/c+ einchecken. Oder liegt’s an meinen Fettfingern, die Mühe an den offenen, slopigen Löchern haben? Nochmals mit Ueli gelang mir dann an einem kühlen, bewölkten Sonntag das Löffelberg-Komplett-Projekt, also beide Touren an einem Tag rotpunkt und komplett im Vorstieg. Danke Peter und Ueli sowie auch Severin für den aufopferungsvollen Support bei den langen Ausbouldersessions… Ein offenes Geheimnis ist, dass die jeweils zweite Seillänge von ‘Trous fou’ (7a+) und ‘2×4’ (7b) mit zum Schönsten im Basler Jura zählen dürften. Zu Bedauern ist die drohende Totalsperrung in nächster Zeit.

Eigersteiger

Perfekte Bedingungen herrschten für Christians Bergtour für Einsteiger (Eigersteiger?) und genauso perfekt waren die Umstände für die Feier gestern Abend bei Jönis. Full house, erstaunlich viel Besteck und Geschirr, draussen feuchter als drinnen, Kinosaal mit aufmerksamen Zuschauer ohne Popcorn, nette Gespräche beim anstehen vor dem Klo, super Essen und Trinken,….
Für dies möchte ich mich ganz herzlich bei den beidem Organisatoren bedanken, es war ein total gemütlicher, lustiger und spannender Abend. Ich bereute an diesem Abend einzig, dass ich nicht einen Eispickel dabei hatte, wenn es jeweils um das verteilen der Pizza ging. Und ja, die dramatischen Filmsekunden von Christians Filmvortrag beschäftigten mich noch lange im Schlaf (wieso schaufelt Christian Schnee auf diesem Grat?)
Ich freue mich für Christian, dass er mit solch tollen Bedingungen seinen lang geheim gehaltenen Traum erfüllen konnte und freue mich für mich, dass er uns nun auch grosszügig daran teilnehmen liess.

Eigerdreams am Samstag, 22. Oktober, bei Joeni

Hallo folks. Ihr seid natürlich alle herzlich am Samstag abend eingeladen für die kleine Begiessung auf den Eiger samt Fotos. Es gibt auch ein bisschen was zum Schnappen und so… Es wäre aber wirklich lieb von euch, wenn ihr bei Christian oder Jöni per sms, mail oder Teflon Bescheid gebt, ob ihr kommt. Dann können wir besser vorplanen. Also, bis dann an der Amselstrasse 22 ab 19 Uhr. Lieben Gruss, Chris und Jöni.

Bamboo

Letzten Sonntag konnte ich mit Mathias Gutweniger einen sehr seltenen Moment erleben: Die Falkenfluh an einem wunderprächtigen Herbstsamstag in aller Stille und ganz alleine erklettern. Es kamen schon beinahe Frühlingsgefühle auf bei soviel romantischer Zweisamkeit…!? Wegen Holzarbeiten (?) wäre die Fluh für Wanderer und Reiter, was die Kletterer natürlich eindeutig ausschliesst, gesperrt gewesen. Nur präsentierte sich die Fluh wie nach ergiebigen Regenfällen so oft aus allen Ritzen triefend. Bamboo war eine der wenigen trockenen Touren im hinteren Teil, in die wir uns wagten. Eine Hammertour von A bis Z: super Fels, unten technisch und fingerkräftig mit geil auflösbaren Zügen, dann ein Rastpunkt vor der Crux mit einem dynamischen Zug an eine Leiste – genial! Eine sehr dankbare 7c – v.a. bei positivem Affenindex. Gefallen gefunden an der Tour hat auch Mathias. Man wird ihm bestimmt bald zu seiner ersten 7c gratulieren können. Allez!

Eigernordwand – Freak meets Anderl!

In der Nacht des vergangenen Dienstag steigen Christian Frick und Roger Schäli durchs Stollenloch in die ungeheuren schwarzen Abgründe der mächtigsten Wand – Der Eigernordwand! In nur einem einzigen Tag durchsteigen die beiden diese wildeste und schwierigste Wand und stehen um 19 Uhr Abends auf den Gipfelfelsen des Eigers. Voller Stolz über einen so kühnen BJ-Freunden aber auch mit einer kleinen Prise Neid schreibe ich die Zeilen über diese gewaltige Tour. Als die beiden nach “Schwierigem Riss”, den Drei Eisfeldern, “Spinne”, “Todesbiwak”, “Götterquergang” und schlimm vereisten “Austiegsrissen” endlich den Gipfel bezwangen, war`s noch nicht genug: Abstieg über den heiklen Südgrat zu den Eigerjöchern und über den wild gezackten Mönchsfussgrat zur Mönchsjochhütte, wo sie fast 24 Stunden nach verlassen des heimelig warmen Jungfraubahnstollens ein verdientes Z`Nacht bekommen. Aber ich will hier nicht alles vorwegnehmen: Am Samstag den 22.Oktober ab 19h sind die Saumaden bei mir an der Amselstrasse eingeladen – solche Touren müssen gefeiert werden! Es gibt eine Diashow mit ofenfrischen Mordwandbildern – kommentiert vom Protagonisten selbst – feines Essen und beim Dessertbuffet schauen wir einen Südafrikaboulderfilm. So kommet den alle und feiert mit! Eine Mordwand gibt`s nicht jeden Tag. – – Zum Schluss meine ausdrückliche Gratulation zu dieser grossartigen Tour.

Future femme

Frauen rocken lieber unkompliziert ab…

Brigitte machte nette Bekanntschaft mit diesem Filou 7b/b+ und Anna krallte heute die Leisten von Calypso 7c bis zur Umlenkung etwas fester als die Versuche vorher.

Judith gelang Galactron 8a. Nach Christine Gambert dürfte sie die erst zweite Frau sein, die bei uns Einsicht in die Welt jenseits des huitième degrée genommen hat (nachdem sich With Thinking Fingers als 7c/c+ herausstellte).

Nicht zu vergessen, vor ein paar Tagen hat auch Uli mit Analgetikum 7c gerockt, dass die Stones nur so rollten…

Lactate Investigation – Untersuchung der Übersäuerung

Heute durfte ich nach vollbrachtem Brötchenjob noch einen prima Feierababend bei super Bedingungen abklettern. Mir gelang dabei die Kombi aus dem Einstiegsboulder von Decadencia (ca. 7c/c+) und Private Investigation (ab da vielleicht noch 7c+).  Eines der raren Ausdauerbretter im BJ, musste ich mich erst einmal an diese spezielle Belastung gewöhnen. Dabei hatte ich mit einer psychischen Barriere zu kämpfen, da ich mich für diese Anstrengung ständig selbst überwinden musste. So schien es auch heute zu sein, war ich doch wirklich kurz davor freiwillig loszulassen. Aber etwas war anders heute, fühlte ich mich doch wach und klar. Das half mir sicherlich für Konzentration auf die Passage mit den Kreuzzügen und somit die nötige Energie frei zu setzen. Entscheidende Hilfe waren aber auch die aufmunternden Worte von Severin, die mich noch durch den oberen Teil von Decadencia begleiteten, musste ich mich an der letzten Crux mit dem Dreifingerschlitz noch einmal zusammen nehmen. Wunderbarer Weise klappte es. Fazit der neuen Investigation: Man kann auch mit einer Ueberdosis Laktat in den Armen und lahmer Körperspannung weiterklettern. Entscheidend sind ein wacher Geist und eine intakte Motivation.

Nouveau Route dans les Gorges du Moutier

Hier, dans les Gorges du Moutier au face sud de l’aréte special, on a grimpé une nouvelle voie: Wotta Sitta, trois nouvelles longeurs jusqu’a 7c. Le nom est inspiré par Richi Signer, merveilleux grandmaitre de la falaise et est traduit (de zulu) avec “Die Zeit ist reif”. On commence avec grimper l’aréte pour les trois premiéres longueurs (6b+, 5b, 2+) et faire un petit rappel (15 m) direction grande tete. Apres: trois longeurs magnifique dans un rocher incomparable (6b+, 7c, 7a+/b a confirmer, equipee du bas avec les crochets, prenez seulement 10 degaines) pour gagner le sommet de l’aréte… Allez y!!!

Tüflete: 6 Erstbegehungen

Seit Wochen hält mich eine lausige Fingerentzündung fern von schweren Moves und ich klettere ganz zufrieden an den grösseren Griffen der langsam im Herbstlicht leuchtenden Jurajuwelen – Tja! aber nach der Lektüre einiger NEWS der letzten Zeit hatte ich eine glänzende(?)Idee: Kaum an der Tüflete stürze ich mich schon ins erste Abenteuer: “Spielende Phantasie des Grauens” (6c+): Einstieg Spielwiese, dann Grauzone und Ausstieg über Nacht der Phantasie – jetzt schon ganz im Fieber: “Rosenparadigma” (7a): Unten Rosenwand, dann ohne(!) Rast Syntagma – jetzt gehts Schlag auf Schlag: “Feed this Bärni up”: Bärni ohne(!!) Rast leider immmer noch (7a+) aber diesmal mit Prädikat HART! Dem noch nicht genug, folgen “Geflügelte Eisbärenkolonie” (6c) und gleich anschliessend “Der Reigen des Strontium” (7a+); beide einfach bis ganz oben aber mit verschiedenen(!) Varianten. Wer will nach so einem Tag schon ganz normal Ausklettern? Also: “Schlumpfbanane – Himmbeerquark” (5b-/5b), Einstieg: Banana Republica, Ausstieg über Uhu Schuhu. Und ganz zum Schluss noch die “Multigeburt”: Rosengartenschlund bis zum Ausstieg, Umlenkung einhängen, abklettern bis in Routenmitte, Stand einhängen, und wieder zum Ausstieg, bis ein Riesenknüppel im Seil ist… Vorsicht dem ambitionierten Aspiranten: Seilzug!!!

Der Reigen im Fremden… Das Eigene im Fremden mal anders

Wie das geht? Kein Problem, wenn man sich mit der Muggegrotte etwas intensiver auseinandergesetzt hat. Und mit Tipptopp-Moves sogar wunderbar zu klettern.
Ihr klettert “Das Eigene im Fremden” bis zum Bolt 8(wenn man Doppelbolt am Band als 1 Bolt zählt). Wie im “Eigenen…” weiter nach links… aber bis Rastpunkt vor der letzten schweren Stelle von Decadencia mit dem berühmten Dreifingerschlitz. Diese Stelle raus, und wegen Seilzug möglichst wenig Bolts klippen bis zum Relais vom Eigenen. Voilà…hart 7c+ und heisst frivol “Der Reigen im Fremden”. Rein optisch hat es heute den ca. 10 (!) Zeugen völlig angetan – auch wenn’s nicht die beste Kombi ist…

Etwas anderes hat es den Muggefans auch noch angetan: Nämlich Private Investigation. Vor zwei Wochen erstbegangen, hat die Route bereits drei (!!!) begeisterte Wiederholer, nämlich Sylvain Schüpbach, Kevin Hemund und heute auch noch Andi Schmidtweber. Und der nächste Kandidat ist bereits am ausbouldern! Das freut mich ja ungemein und gibt dem mühsamen Einrichten dieser Route einen Sinn.

Andi Schmidtweber hat sich letzten Mittwoch im übrigen die erste Wiederholung von Affairs étranger 7c+/8a eingefahren und den Grad bestätigt. Muggelife is going on…

Pump up the volume, oder wie das heisst… 8a am Muggeberg

Gestern Samstag gab es zwei mal einen roten Punkt hinter je einer 8a am Muggeberg zu verteilen.

Zuerst pflückte sich Kevin Hemund Achse des Bösen, welche mittlerweile – und dies zu Recht – sehr beliebt geworden ist. Reife Ernte habe ich mit Private Investigation auch noch einfahren dürfen. Diese neue Linie verläuft zweieinhalb Meter oberhalb von Decadencia und mündet am grossen Loch in eben diese. Eher ungewöhnlich für den Basler Jura, handelt es ich hierbei um ein reines Ausdauerproblem (ca. 8a/a+). Die Linie verläuft entlang eines Extrawulstes und ist damit spürbar überhängender als Decadencia. Die Züge sind grosszügig. Die Fortsetzungslinie durch die weisse Headwall – quasi der Direktausstieg zu Private Investigation – ist derzeit noch Projekt…Stay tuned.

Ringe der Kraft – Chicken Jack

Noch vor der Sintflut und bevor ich das Klettermekka BJ verlassen und mich einem Kletterentzug in ZH unterziehen werde, konnte ich noch zwei Klassiker klettern. Ringe der Kraft – wer kennt sie nicht, die Balmkopftour mit Weltruhm, mit einem Einfingerloch so sagenumwoben wie diejenigen am Waldkopf und einer kräftigen Untergriffcrux, die den Kreuzugzug in Buoux in den Schatten stellt.
Chicken Jack empfand ich lange als unangenehme, üble Wandkletter-Tänzelroute an Fotzelgriffen. Doch mit der perfekt ausgeboulderten Lösung von Altmeister Marc lässt sich diese Wand mit einer genialen und geilen Zugabfolge bezwingen.
Wo diese beiden Routen auch stehen würden, drei Sterne bekommen sie überall!

La Belle Vie – Das Festessen

Es ist rundum bekannt, dass ich gerne viel und gut Esse – so pack ich denn die Gelegenheit beim Schopf und veranstalte ein Festessen – geladen sind alle Saumaden. Am Mittwochabend den 24.August 2005 ab 20h bei mir im Schloss auf dem Bruderholz im lauschigen Garten unter Lampionen bei Gelati und anderen feinen Leckereien… Bitte bei mir Anmelden, damit für die richtigen Mengen gesorgt werden kann (Telefon, SMS, Mail) …und das eine oder andere W.Pause Geschichtlein wird auch nicht fehlen. Ich freu mich auf viele hungrige Esser!

La Belle Vie – die Fakten

Gestern gelang mir eine Begehung von La Belle Vie an der Falkenfluh
-ein Erlebnisbericht:
Nervös wärm ich die feucht kalten Händchen in der rotgoldigen Abendsonne und warte vergeblich bis der richtige Moment zum angreifen kommt. Bis zum Rastpunkt läufts nicht gut: ich mache Fehler und bin mit den Gedanken nicht voll dabei! Dann aber der erste Killerzug, der mir allen Atem raubt, bringt mich schlagartig zurück auf die Ebene der Tatsachen – der Schmetterlingskreuzzug mit dem anschliessenden Sprung (ja! ich machs nicht statisch…)läuft präziser als ein schweizer Uhrwerk ab und das grosse Loch treff ich mit der Sicherheit eines amerikanischen Snipers! Augenblicklich jagt ein Energieblitz durch meinen Körper – ich riegle hoch und geniesse die samtige Kühle des Dreifingerloches mit rechts – linker Fuss ins Loch und linke Hand zur rechten, zack! zum guten Untergriff. Wie ein gejagter Hase mach ich weiter – jetzt kann ichs schaffen aber da ist noch der Monsterdyno!! Die eigentlich recht leichten Züge die jetzt kommen fordern alles und dann ist er da – der Riesensprung: ich hole aus – meine bebenden Arme reissen an und ich fliege – ich fliege hoch und angle das Riesenloch – Töbis stimme dringt an meine Ohren von ganz weit her aus einer anderen Welt. Mein Herz zerspring fast und ich bin so froh über seine aufmunternden Worte. Ich beruhige mich und die letzten Züge geniess ich als wären sie ganz besonders kostbar. Das unwirkliche Licht der Sonne spiegelt sich in roten Flecken an den Felsen…