Contrôle continue. Geschichte einer Begehung

Vor etwa 10 Jahren befand ich mich in Gueberschwirh, und soweit mein Gedächnis funktioniert, stiegen an diesem Tage auch der Max M. und Jonas G. in den Sektor carrière ab um Mythoman zu probieren.

Ich derweilen wollte mich am Testpiece Contrôle Continue 7c versuchen. Den harten Einstieg konnte ich wohl A0 überwinden, in der Mitte war dann aber trotzdem fertig. Zu meiner Schmach musste ich meine Exen von ein paar Franzosen bergen lassen, welche die Tour ohne jede Mühe emporstiegen. Pfffft….

Am letzten Sonntag dann endlich meine Revanche.  Wieder einmal in Guebi. Stark genug sollte ich sein dieser Tage.

Mit Rohkraft überwand ich die ersten Züge und schlipfte ein paar mal an den sehr speckigen Tritten ab. Gewisse sagen dies wäre irgendwie mein Stil… Nun denn, am zweiten Haken finde ich einen guten Griff und einen mässigen Tritt. Ich ziehe das Seil zum klippen aus, und Bumm!, knalle ich aus 3 Metern direkt und ungebremst mit dem Steissbein auf einen Stein.

Ein tierischer Schmerz durchfährt mich. Ich schreie, ich fluche und mein Körper entleert im Schockzustand noch die Blase.  Toller ausflug. Nice.

Nach 5 Minuten wird klar, dass ziemlich sicher nix kaputt ist und ich zum Glück keinen Bürojob mit längeren Sitzstrecken habe. Nach weiteren 40 Minuten binde ich mich wieder ein und hole mir den Schatz welcher schon lange mir gehört.  Der Name control continnue stachelt mich nur noch weiter an. Dir werds ich zeigen! Btw: Einer der besten 7c’s in der Regio!  Nach getaner Arbeit humpeln wir (es gab mehrer Opfer an diesem Tag) im einsetzenden Nieselregen zum Auto.

Am Montag erscheine ich pflichbewusst zur Arbeit und suche mir den weichsten Sessel welchen die Schule zu bieten hat. Alles im grünen Bereich. Doch gegen Mittag macht sich ein Kopfdruck bemerkbar, welcher sich dann am Abend zu einen heftigen Schmerz steigert.  Freund Ibu ist zur Stelle und tut wie ihm befohlen.

Dienstag wieder zu arbeit.  Um 9 Uhr Paracetamol.  Wirkt nicht.  12 Uhr Ibu. Wirkt nicht. Nochmals 400 mg. Fuck, mein Kopf explodiert. Kann kaum mehr denken und schlecht ist mir auch ein wenig. Ok, langam aufs Sekretariat schleichen.  Ich bin dann mal weg.

Im Trämmli. Was war heute nochmals? Dienstag?  Fuck, ich spüren meine rechte Backe nicht richtig. Ohrengeräusche. Ja, dann ab in den Notfall.

Es fühlte sich auch nicht besonders gut an den Leuten zu erklären, dass Kletterer echt wirklich nie einen Helm tragen. Ich bin auch wieder nachlässig geworden. Was ist eigentlich falsch mit uns? Klettern ohne Helm ist etwa gleich dämlich wie ohne Kondome nach Pattaya zu fahren. Zuweilen ich ebenda in Gueberschwirh einen Kletterer Kopf nach unten habe stürzen sehen. Eingefädelt. Kanns halt nicht der Typ. Selber Schuld.

Neurologische Ausfälle habe ich soweit keine, Erbrechen auch nicht, Hirnblutung wurde zur Sicherheit auch ausgeschlossen. Paracetamol I.V. macht es etwas eträglicher.  Einfach eine Gehirnerschütterung.

Jetzt sitze ich hier beim geilsten Wetter in der Wohnung und fühle mich mit dem Kopfweh und der Sonnenbrille etwas wie Keith Richards. Das Ibu schnupfe ich wie er in der Maximaldosis. Langsam zeigt es auch Wirkung und ich mag wieder denken.

Im Nachhinein sind mir die Fehler natürlich wieder bewusst.  Der zweite Haken ist fast die Schlüsselstelle. Speckig wie sau. Die Felsplatte liegt unverrückbar da wie ein Amboss. Tja, ich meinte halt 7c geht locker und nur Schnullerträger clippen vor. Selber schuld. Macht’s besser Leute

 

 

 

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